Covid-19: heilsamer Schuss vor den Bug

Unabhängigkeit und Selbstversorgung unter eingeschränkten Bedingungen

Als Krav Maga-Übender dürfte man wegen der Covid-19-Einschränkungen eigentlich nicht allzu beunruhigt sein – sonst wären ja alle Trainings-Appelle a la „always expect the unexpected“ und „always train in a position of disadvantage“ nutzlos gewesen…

Für mich kann ich sagen, dass ich ein mildes (!) Prepping schon seit meinem ersten Survival-Kurs Anfang der 80er betriebe (also Lebensmittel u.a. Vorräte für ein paar Tage im Haus etc.) und das natürlich meine Fernreisen in kleinen oder großen Geländefahrzeugen in wilde & wüste Gegenden dafür sensibilisieren, seine Vorratslage und potenzielle (Semi-)Autarkie gemäß der „survival rule of three“ (Thermoregulation – Wasser – Essen) im Blick zu haben. Die Ausbildung in der Wildnispädagogik hat natürlich dabei geholfen, die eigene Aktionsfähigkeit in Richtung Selbstversorgung & self-reliance zu erweitern.

Das hat überhaupt nichts mit Prepping a la „Zombie Apocalypse“ und SHTF zu tun.

Krisenvorsorge und Klopapier

Apropos SHTF: Immerhin kann ich mir vorstellen, dass die Mitarbeiter des Bundesamtes für Zivilschutz, die seit den 60er Jahren auf die Notwendigkeit von Krisenvorsorge & Vorratshaltung hingewiesen haben (und auf die keiner gehört hat, auch nicht als vor nicht allzu langer Zeit Schneemassen ein paar Strommasten im Münsterland flachgelegt haben und die Leute einige Tage ohne Strom waren), sich derzeit den Bauch vor Lachen halten.

Apropos: Hygiene ist in survival situations übrigens durchaus wichtig – aber ob man deswegen sooo viel Klopapier braucht? ;-)

Heilsamer Schuss vor den Bug

Ich bin definitiv nicht paranoid veranlagt, kein „Fullsize-Prepper“ und auch nicht panisch, aber: Unsere hochmodernen, globalisierten und digitalisierten Wirtschafts- & Gesellschaftszusammenhänge sind tatsächlich enorm empfindlich. Das ist gar nichts neues; es hat nur bislang kaum jemand wirklich wahrhaben wollen.

Vielleicht ist das die Chance der Krise: Mal ein paar Wochen selbstverordnete „Quarantäne“ (oder auch Rückzug, also Retreat) dafür zu nutzen, in Stille darüber nachzudenken, wie + wohin + mit welchen Mitteln das eigene Leben führen soll… und was es dazu braucht, sich sicher und souverän zu fühlen und nicht bei der kleinsten Beeinträchtigung schreiend die Klopapier-Regale zu stürmen. Ein Schuss vor den Bug hat ja manchmal Besinnung zur Folge…


Fundraising & Donoring:
Für unsere wöchentlichen Seminartrainings, die ein- oder zweitägigen Workshops zur „Achtsamkeit in der Wildnis“, sowie „eatless.meditatemore.runbarefoot“ erheben wir keine Gebühren, sondern bitten im Sinne des buddhistischen „dana“ um eine angemessene Spende zur Unkostendeckung, für ein Abendessen für die Instructors sowie zugunsten der Wildtier- & Naturschutzorganisation IAPF.