Schlagwort-Archive: Südafrika

Namibia III/I: Von Stellenbosch nach Ai-Ais Hotsprings

Der Flug mit der Lufthansa ist kaum zu ertragen; die einstige deutsche Renommier-Fluggesellschaft ist allen Ernstes auf die Idee gekommen, dünnere Sitzpolster in der Economy-Klasse als „Gewinn an Beinfreiheit“ zu verkaufen. Glaubt da irgendwer in deren Marketing-Abteilung, dass das ihr die Kunden nicht irgendwann heimzahlen werden? D.h., eine andere Airline be-zahlen?

Nach den üblichen zwölf Stunden in der fliegenden Blechbüchse – hinter mir sitzt ein Dauerredner, der es bis 2 Uhr früh schafft, seine frisch kennengelernte Sitznachbarin (und nicht nur die) wach zu halten – empfängt uns ein freundlicher und gut aufgelegter Uber-Fahrer, der aus Zimbabwe stammt und die xenophoben Aktivisten der „Operation Dudula“ ( -> Deutsche Welle: Südafrikas massives Problem mit Ausländerfeindlichkeit) für „Loser“ hält, weil diese nicht willens oder fähig seien, ein eigenes kleines Geschäft auf die Beine zu stellen… Willkommen in Südafrika, wo sich die Spaltung der Gesellschaft nicht nur auf Weiß und Schwarz generell bezieht, sondern auch auf Weiß untereinander (britische vs. holländische Vorfahren) und Schwarz untereinander (in Südafrika Geborene vs. aus den Nachbarländern Stammende).

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Südafrika IV/V: Karoo & Roggecloof

Kalahari und Karoo sind nicht dasselbe und auch nicht dasgleiche. Unabhängig von geografisch exakten Definitionen würde ich sagen: Die Kalahari ist mehr Trocken- und Dornstrauchsavanne, die Karoo mehr Halbwüste – wenn man nach Größe und Verteilung der Sträucher und anderen Gewächse geht. Wie schon zuvor dargelegt, stehen in der Kalahari mehr größere Sträucher und größere Bäume, in weiteren Abständen verteilt; während die Karoo überwiegend durch shrub – relativ eng stehendem, zähem Gebüsch & Gestrüpp – gekennzeichnet ist.

Die Bilder dieser Seite zeigen also die typische Karoo-Vegetation. Auch nimmt der rote Sand, der Markenzeichen der Kalahari ist, immer mehr ab, und wechselt farblich zu khaki-beige-ocker. Geologische Zuschreibungen wie Schichtstufen, Tafel- & Schuttberge überlasse ich den Experten. Sich bei Fauna & Flora & Mineralien etc. gleichermaßen auszukennen, muss wohl aufs nächste Leben verschoben bleiben.

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Südafrika IV/IV: Kalahari – Erdmännchen am Zaun

Und dann bekamen wir in Mata-Mata Besuch von einem possierlichen kleinen Kerl – der sich in den Zaun wie an einen Bartresen hing… ein Erdmännchen, so lautet die Bezeichnung des Tieres im Deutschen, in Südafrika nennt man es auch Suricat. Der Afrikaans-Name lautet „Meerkat“, sie gehören aber nicht zur Primatengattung der Meerkatzen.

Wer mehr wissen will, ist etwa bei der Wikipedia unter dem Begriff „Erdmännchen“ gut aufgehoben. So viel sei verraten: Meerkats belegen den alten Selbstverteidigungs-Spruch „there is safety in numbers“ – gegen in ihre Bauten eindringende Schlangen setzen sich in Gruppen zur Wehr, und das mit Erfolg. Kein Wunder, da sie zu den Mangusten gehören – und die Spezialität ihrer größeren Vettern, etwa der Mungos, ist der Solo-Kampf gegen Giftschlangen.

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Südafrika IV/IV: Kalahari – Camp- & Picnic-Sites

Eine südafrikanische (oder gar namibische) Campsite entspricht nicht sehr einem deutschen Campingplatz. Sie liegen überwiegend im Bush, manche verfügen über Zäune, manche nicht. Generell sind sie (sehr) viel weitläufiger und häufig so rustic, dass es kaum ein Unterschied wäre, „wild“ zu campen. Sich zu fein für einen Campingplatz zu sein, ist im südlichen Afrika völlig fehl am Platze.

Mit Blick auf den Schutz der Natur ist es sogar angebracht, Campsites zu nutzen; denn angesichts der Hinterlassenschaften vieler nachlässiger, vermeintlicher Naturliebhaber ist es schon besser, wenn deren Abfälle – aller Art – und sie selbst an einem Ort gesammelt werden. Und zum Schutz der Menschen vor dem mitunter nicht ungefährlichen Wildlife wie fellow humans auch. Wer frei steht, ist auch vogelfrei für Überfälle – aller Art.

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Südafrika IV/IV: Kalahari – Raub- und andere Vögel

Im Kalahari Transfontier Park gibt es nicht allzu viele Wege, so dass man sich kaum verirren oder umher irren kann. Tatsächlich sind sie auch gut ausgeschildert. So geht’s denn auch straight ahead nach Nossob mitten im Park, immer an der Grenze zu Botswana entlang.

D.h., man hat quasi einen Game Drive unterwegs – und kann viele Tiere sehen und fotografieren. Und zu den unterschätzten Tieren zählen in jedem Fall die Vögel, für birder gibt es ein ebenso reichhaltiges wildlife.

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Südafrika IV/IV: Kalahari – Antilopen & Giraffen

Wir haben für die erste Übernachtung im Kalahari Transfontier Park die Campsite von Twee Rivieren bezogen; das ist so ein Art Sammlungspunkt für alle weiteren Exkursionen in den KTP. Am Nachbar gegenüber kann man lernen, dass auch zeitgenössische jüngere Südafrikaner nicht anders sind als andere Internet-Verkorkste in der Welt: Er sitzt in seinem Toyota, hat Motor und die Klimaanlage laufen und starrt hinter der Windschutzscheibe in das Display seines Smartphones…

Man ist umgeben von Hitze und rotem Sand, alles staubig und trocken. Mit anderen Worten: fantastisch! Abends umringen ein paar deutsche Jungs alkoholträchtig und lautstark ihren Braai-Grill, aber nachts ist dann alles ruhig. Twee Rivieren ist kein place to stay, sondern nur der Ort, von dem es aus weiter in die Kalahari reingeht.

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