Archiv der Kategorie: Land

Südafrika IV/III: Camdeboo & Karoo & Verneukpan

Zur Kalahari hoch geht es einmal quer durch die Karoo, typisch semi-aride Gebiete zwischen Dornstrauchsavanne und Halbwüste. Südafrikaner legen Europäern gerne die Gardenroute ans Herz, nicht nur wegen des Weines, sondern weil es da „so schön grün“ ist. Wenn drei Viertel des Landes trocken liegen, mag man das verstehen. Wenn man Schwarzwald, Spessart und Vogelsberg kennt, zieht es einen eher dahin, wo Beige-, Khaki-, Ocker-Farbtöne dominieren.

Der Camdeboo National Park bei Graaff-Reinet liegt mitten in der Karoo und ist an sich nicht einer der spektakulärsten; wäre da nicht das Valley of Desolation mit seinen imposanten Felsformationen. Die Campsite liegt ein Dutzend Kilometer entfernt. Wir erwischen einen der besten Stellplätze nahe des Ausgucks ins weite Land und verlegen das Abendessen auf diesen hinauf.

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Südafrika IV/II: Addo Elephant Park & Colchester

Was ein Touristenrummel! Im bekannten und beliebten Addo Elephant Park werden die Besucher in Bussen herangekarrt, und die Campsite ist eng und gerammelt voll. Das war nicht unbedingt anders zu erwarten: Der Park liegt nahe der Garden Route, bietet Unterkünfte wie die Erreichbarkeit per Tagestour aus Port Elizabeth/Gqeberha, sowie natürlich Elefanten-Garantie.

Da unsere weitere Reiseplanung durch die Karoo gen Kalahari aber wenig Elefanten-Sichtungen annehmen lässt, muss der Addo Elephant Park sein. Das Drumherum nehmen wir notgedrungen in Kauf: etwa ein einsames Wasserloch, mitternächtliches Nachbar-TV, laufende Dieselgeneratoren.

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Südafrika IV/I: Swartberg & Baviaanskloof

Vor die Fahrt in die große Weite hat die Lufthansa zwölf quälende Stunden in einem sehr engen Flugzeug gesetzt, bei schlechtem Service und vielen nächtlich schreienden Kindern rundherum. Dabei könnte ein Nachtflug in die beinahe gleiche Zeitzone so geruhsam sein.

Nach Ankunft holen wir Nr. 5 bei Mette’s Auto-Electrical in Stellenbosch ab, wie gewohnt zuverlässig vorbereitet für die Tour. Ausrüstung checken, einkaufen – am 4. Februar geht’s los via Route 62 gen Swartberg Mountains. In Barrydale natürlich Kaffee-Stopp beim bekannten „Diesel & Creme„, wo wir sogar mit einem veganen Wrap und einem veganen Burger versorgt werden (-> Menue).

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Mikroabenteuer VI: Ranger und Bitibulli im „Bösen Wolf“

VW T5 Bus im Offroad-Gelände „Böser Wolf“.

Noch Sommer, bald Herbst. Beates VW Bulli mit Offroad-Fähigkeiten bereichert unseren kleinen Fuhrpark an Zweisitzern seit einiger Zeit – und da will man natürlich wissen, wie der T5 namens „Rocky“ (weil er einem T5 Rockton gleicht, ohne formell einer zu sein) seine grobstolligen Gummifüße auf den Grund bringt. Bislang war der Bitibulli (ein anderer Spitzname, der mit der Verballhornung des Vornamens meiner Gattin durch israelische Münder zusammenhängt) ja nur auf Asphalt und Feld- & Waldwegen in Nordost- und Süddeutschland unterwegs (-> Bodensee: Penisautos & Roboziegen) und konnte nicht wirklich zeigen, was in ihm steckt.

Da der Ford Ranger mit Wohnkabine nach wie vor Teil unseres Fahrzeug-Portfolios ist, haben wir einen Vergleichstest ersonnen: In rund 100 Kilometern Entfernung unseres Heimatortes liegt nahe des hessischen Alsfeldes das Offroad-Gelände des „Bösen Wolfs“. Der Name bezieht sich auf ein Brüder-Grimm-Märchen – denn die Gegend ist auch als Rotkäppchenland bekannt. Und der Besitzer eines umgepflügten Tagebaugebietes stellt dieses am Wochenende allen – gegen ein Entgelt – zu Verfügung, die ihre 4×4-Fahrzeuge zwischen Trail-Buggy und Reise-Lkw in Schwierigkeitsgraden zwischen leicht und sehr schwer ausprobieren wollen (und ihre Fähigkeiten, das Fahrzeug zu bewegen).

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Mikro-Abenteuer IV: Bodensee – Penisautos & Roboziegen

Roboziegen beim Auftanken

Eine frühe Erkenntnis: Spontaneität ist großartig, Planung nicht unerheblich. Zumindest, wenn es in Richtung touristisch relevanter Binnen-Ziele geht, ist es von Vorteil, lokale und regionale Frei-Zeiten zu kennen. Sonst steht man vor voll gestellten Camping- und Wohnmobil-Stellplätzen.

Die Coronavirus-Pandemie lässt grüßen. Eine ihrer Folgen war und ist der Womo-Boom, der zumindest in den leicht erreichbaren und populären Zielregionen die vom passionierten Vanlifer gefürchtete Weißwaren-Welle tsunami-artig anschwellen und heranschwappen lässt. Camping ist ja so schön abenteuerlich, individuell, frei, familien-freundlich und hygieneregel-kompatibel. Dachten und denken viele, unterfüttert durch entsprechende Werbeversprechen.

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Mikro-Abenteuer III: Zwischen Poel und Usedom

Bitimobil: Sonnenuntergang an der Ostsee

Manche kommen jedes Jahr hierher, im Urlaub. Und das seit zwei Dutzend Jahren oder mehr. Fahren auf dem breiten Radweg am Damm hinterm Strand auf und ab. Davor und danach wird die Zeit auf dem fest installierten Wohnwagen auf dem Campingplatz verbracht. So herrlich, die Ostsee in Zingst.

Das Touri-Städtchen liegt im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, und so wie das klingt, sieht es auch aus. Es gibt einen Darßer Urwald nebenan, die Fähre von Ribnitz-Damgarten gen Rügen schlängelt sich südlich vor der Insel Kirr mit dem Ort Klein-Kirr vorbei, Schiffe schwimmen durch Wiesen; wenn man auf die Landkarte schaut, dann gehen Land, Wasser, Sumpf, Bodden – was auch immer, wie auch immer – aneinander und ineinander über.

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