Archiv des Autors: Oliver

Über Oliver

Krav Maga Instructor seit 2003. Mindfulness Meditation Teacher seit 2013. Diplom-Sozialpädagoge, Wildnispädagoge. Japanologe.

Pueblos Abandonados III: Gruselorte & Graffiti

Nahezu alleine sind wir auf einem offiziellen Womo-Stellplatz in Aoitz – der eigentlich nur aus einem Parkstreifen am Rande einer Wohnstraße in einem kleinen südlichen Viertel besteht. Die Anwohner dort mögen wohl die Idee der Stadtverwaltung, ein bisschen Geld mit Wohnmobilisten und Vanlifern zu verdienen, nicht sonderlich – in den Kommentarspalten der berühmt-berüchtigten Park4Night-App ist von Eierwerfern und unfreundlicher Anmache die Rede.

Das hat wohl auch ein walisisch-britischer Wohnmobilist gelesen, der am anderen Ende des Parkstreifens steht und besorgt fragt, was wir davon halten. Wir glauben, dass der Pandemie- und Post-Pandemie-bedingte Caravan-Boom einiges Volk unterwegs sein lässt, das die Vagabunden-Etikette „take nothing but pictures, leave nothing but footprints„* nicht berücksichtigen – und dass lokale Abwehr-Reaktionen nicht ausbleiben, wenn man sich häuslich mit allen Schikanen ausbreitet, aber nicht in den lokalen Läden einkauft, dafür aber Müllberge & Kackhaufen zurücklässt.

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Pueblos Abandonados II: pasarelas y catredales

Bei unserer ersten Querfeldeinfahrt in den spanischen Pyrenäen kommt der Bitibulli gleich an seine Grenzen: Er verfügt zwar über Allradantrieb, Seikel-Geländefahrwerk und Differentialsperre an der Hinterachse – aber nicht über eine Gelände-Untersetzung. Dass die fehlt, merken wir früh an der stinkenden Kupplung. Und da wir mittlerweile viele Jahre mit verschiedenen Offroadern zwischen Island und Südafrika unterwegs sind, nehmen wir an, dass das nicht an fahrerischem Unvermögen liegt.

Wir übernachten nahe rotglühender Mohnfelder in einem Trockenflussbett nahe Benabarre. Tags darauf lenken wir auf Feldwegen nach Fet, wo uns alsbald ein Mann im grünen Pulli winkt. Er gehört wohl zu einem dieser Wiederbelebungsprojekte: Tatsächlich versuchen junge Menschen an manchen Orten, die alten Dörfer zu restaurieren; manchmal leben sie dort illegal.

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Pueblos Abandonados I: Die Felszähne von Finestres

Manchmal kommen die früheren Bewohner noch in ihr Dorf; das Dorf, das sie verlassen haben. Den Ort, den sie verlassen mussten. „Am meisten auf der Welt liebe ich meine Familie, aber auch Finestres, Land wie Leute“, schreibt Maria Patrocinio im Dezember 2017 auf einem Blatt, das laminiert an der zerstörten Außenfassade der ehemaligen Kirche hängt, verbunden mit der Bitte, es hängen zu lassen und nicht kaputt zu machen.

Wir lieben auch Montfalcó…, Fet…, Blancafort…, Dörfer, die uns großartige Erinnerungen bescheren,… ihre Häuser,… ihre Menschen,… sie alle grenzen an diesen schönen Fluss, den Noguera Ribagorzana. (…) Ich wünsche mir von allen – von hier wie von weiter her -, die kommen, um diese schöne Ecke zu sehen, dass sie sie genießen und in Ehren halten.

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Südafrika IV/V: Karoo & Roggecloof

Kalahari und Karoo sind nicht dasselbe und auch nicht dasgleiche. Unabhängig von geografisch exakten Definitionen würde ich sagen: Die Kalahari ist mehr Trocken- und Dornstrauchsavanne, die Karoo mehr Halbwüste – wenn man nach Größe und Verteilung der Sträucher und anderen Gewächse geht. Wie schon zuvor dargelegt, stehen in der Kalahari mehr größere Sträucher und größere Bäume, in weiteren Abständen verteilt; während die Karoo überwiegend durch shrub – relativ eng stehendem, zähem Gebüsch & Gestrüpp – gekennzeichnet ist.

Die Bilder dieser Seite zeigen also die typische Karoo-Vegetation. Auch nimmt der rote Sand, der Markenzeichen der Kalahari ist, immer mehr ab, und wechselt farblich zu khaki-beige-ocker. Geologische Zuschreibungen wie Schichtstufen, Tafel- & Schuttberge überlasse ich den Experten. Sich bei Fauna & Flora & Mineralien etc. gleichermaßen auszukennen, muss wohl aufs nächste Leben verschoben bleiben.

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Südafrika IV/IV: Kalahari – Erdmännchen am Zaun

Und dann bekamen wir in Mata-Mata Besuch von einem possierlichen kleinen Kerl – der sich in den Zaun wie an einen Bartresen hing… ein Erdmännchen, so lautet die Bezeichnung des Tieres im Deutschen, in Südafrika nennt man es auch Suricat. Der Afrikaans-Name lautet „Meerkat“, sie gehören aber nicht zur Primatengattung der Meerkatzen.

Wer mehr wissen will, ist etwa bei der Wikipedia unter dem Begriff „Erdmännchen“ gut aufgehoben. So viel sei verraten: Meerkats belegen den alten Selbstverteidigungs-Spruch „there is safety in numbers“ – gegen in ihre Bauten eindringende Schlangen setzen sich in Gruppen zur Wehr, und das mit Erfolg. Kein Wunder, da sie zu den Mangusten gehören – und die Spezialität ihrer größeren Vettern, etwa der Mungos, ist der Solo-Kampf gegen Giftschlangen.

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Südafrika IV/IV: Kalahari – Bäume & Pflanzen

Afrikas Akazien – speziell die typischen Schirmakazien und Kameldornbäume – prägen das Bild, sowohl der Landschaft wie der Lagerfeuer. Feuerholz fürs Braai kann man allerorten in Bündeln erwerben – da es sich um ein Hartholz handelt, widersteht es hartnäckig den Flammen. Daher hilft man in Südafrika gerne mit der Feuerlanze aus der Gasflasche nach. Überall üblich, keineswegs peinlich.

Solange die Bäume noch stehen, dienen sie vielen Tieren als Schattenspender in der Tageshitze – wie etwa den Springboks im vorstehenden Bild.

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