Alkoven küsst Schnorchel

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Holger und André, unsere Tourguides und Fahrtrainer von eineweltreisen.org, hatten sich für heute was Besonderes ausgedacht: Auf dem Weg nach Zagora auf einer Wüsten-Stein-Sand-Schotter-Piste ließen sie uns anhalten und markierten eine Schlängelpassage quer zu ausgetrockneten Fluss- und Bachläufen. Die Verschränkung der Fahrzeuge er-fahren, hieß das Motto.

Da standen natürlich die drei Unimogs unserer Reisegruppe im Mittelpunkt – bekannt für ihre enorme Geländegängigkeit. Erster Gang plus Sperrdifferentiale und eine legendäre Verschränkungsfähigkeit – das sollte also zu schaffen sein.

Stein-Schere-Papier

Beate und ich haben Stein-Schere-Papier darum gespielt, wer fahren darf (wenn drei oder vier schwere Fahrzeuge solche Passagen durchfahren haben, bleibt nicht mehr viel von ihnen übrig; man kann sie also nicht beliebig oft durchfahren) – viermal unentschieden, beim fünften Anlauf gewann meine Gattin.

Sie schaffte die Durchfahrt auch weitgehend problemlos – wie auf dem Bild zu sehen, wurde dabei aber der Schnorchel durch die enorme Verschränkung bei dem schräg zu durchfahrenden Graben vom Alkovendach eingedrückt (wird dann bei der Überarbeitung des Unimogs nach der Rückkehr passend gemacht), außerdem überstanden Nummerschild samt –träger und der Halter für die Reservekanister links das Geschehen nicht unbeschadet. 

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Halb so wild. Wir sind dann eine Rüttel- und später Wellblechpiste (eigentlich eine Nationalstraße) nach Zagora gefahren und haben den Unimog gleich in die uns wohlbekannte Werkstatt von Ali Nasser gefahren (dort wurde vor anderthalb Jahren schon unser Land Rover Defender zuverlässig und kostengünstig repariert). Die kleine Arbeitsliste:

  • Reifen flicken
  • Hauptgetriebe-Gehäuse abdichten
  • Schnorchel reparieren
  • Bremsbeläge komplett wechseln
  • Hinteres Nummernschild bzw. dessen Träger richten

Die Halterung für die Reserverkanister links hinten unter der Pritsche hatte ich selbst mit Hilfe zweier Radmontiereisen wieder zurecht gebogen.

Und dann sind wir ins uns wohlvertraute Riyadh “Le Sauvage Noble” gefahren. Wir haben sogar das gleiche Zimmer wie im vergangenen Jahr bezogen. Tee und Gebäck, Duschen, Rasieren, Abendessen in orientalischer Pracht, die sich unvermutet hinter unscheinbaren Lehmmauern auftut.