Schlagwort-Archive: Marokko

Die nächste Panne

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Statt zu frühstücken widmete ich mich morgens den quietschenden Keilriemen meines Fahrzeuges. Motorhaube und Kühlergrill des mehr 30 Jahre alten Unimogs waren schnell demontiert und beiseite gelegt, danach der Luftpresser etwas nach links gerückt und die Schrauben wieder angezogen. Hatte ich vorher noch nie gemacht, war gar nicht so schwer – dank der Anleitung von Reiseleiter und Experte André.

Der widmete sich dann nach ausgiebig den Überresten des Kabelbrandes vom Vortag, demontierte dazu das halbe Armaturenbrett und zog das verschmorte Kabel samt Schalter heraus. War schon ein besseres Gefühl, nunmehr sicher zu sein, dass einem nicht wieder fetter Qualm mitten in der Fahrt entgegenschlägt.

Vom Kabelbrand zu abgescherten Schrauben

Was war passiert? Vermutlich lag’s, so André, daran, dass einer der Vorbesitzer das Kabel direkt unter dem Scheibenwischer-Motor durchgezogen hatte. Ging der in Betrieb, scheuerte er es nach und nach durch. Als wir am Vortage die Heizung anschalteten, gleichzeitig wegen des Regens die Scheibenwischer liefen, war es soweit. Die Isolierung des Kabels war durchgescheuert, das blanke Metall hatte Kontakt…

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Iridium oder Inmarsat?

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Start im Regen in Chefchaouen. Kaum einen Kilometer weit gekommen – schon stopp! Dicker fetter Qualm dringt uns aus dem Armaturenbrett unseres Unimogs in Schwaden entgegen. Im Nu ist die Sicht vernebelt, ich reiße das Steuer rum und fahre rechts ran, schalte den Motor ab und die Zündung aus. Wir beide reißen die Türen auf und springen erst mal raus…

Letztlich nichts weiter als ein Kabelbrand, der der altersschwachen, vom einem Vorbesitzer gebastelten Elektrik geschuldet ist. Nachdem sich der Gestank verschmorten Gummis etwas gelegt hat und keine weiteren Anzeichen von Schmor- oder Schwelbrand zu bemerken sind, beschließen wir erst einmal die Fahrt fortzusetzen, um an passender Stelle und bei passender Gelegenheit auf Fehlerursache zu gehen.

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Unsere Mittagspause in einem kleinen Café am Rande der Straße ist dem ersten Seminarbaustein des Fernreiseseminars gewidmet. Die Tour mit eineweltreisen.org ist sehr praktisch orientiert, beinhaltet aber auch theoretische Teile.

Wir beginnen – logisch – mit Reiseplanung und –vorbereitung und tun einfach mal so, als wären wir noch zuhause…

… was würde da wichtig sein?

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Anlegen in Tanger, ab nach Chefchaouen

 

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Detail eines Restaurants in Chefchaouen.

Wir kommen abends in Chefchaouen, der “blauen Stadt” an. Viele Häuser sind blau gestrichen, daher der Name.

Kaum angekommen, brechen wir schon zum Abendessen auf, gegen 19 Uhr wird es dunkel. Das Essen entspricht dem, was Vegetarier wie wir in den nächsten beiden zweieinhalb Wochen ständig zu uns nehmen werden, wenn wir nicht selbst kochen: Couscous mit Gemüse oder Tajine mit Gemüse, letzteres meist ziemlich weich gekocht. Marokko ist nicht unbedingt ein Land für Leute, die Pflanzenkost pur bevorzugen.

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Auf See

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Mitglieder der Reisegruppe an Bord der Fähre nach Marokko.

An Bord ist eine isolierte Campingdecke von Vorteil, denn man verbringt viel Zeit auf Deck mit reden, kennenlernen der anderen Teilnehmer, fachsimpeln, lesen, in der Sonne liegen. Also das, was die meisten Europäer unter den Passagieren tun.

Ebenso wichtig ist, seine Nahrung – am besten in einer Kühlbox – mitzubringen. Das Essen im Bord-Restaurant ist genauso teuer wie schlecht; wenn man ein bisschen auf seine Euros achten muss, lohnt es sich, seine Verpflegung für zweieinhalb Tage einzukaufen und mit in die Kabine zu nehmen. Picknick an Deck in der Sonne macht jedenfalls viel Spaß und ist kostengünstig.

Erster Teil der Einreiseprozedur – an Bord

Wir haben nach den Strapazen der Anreise – 900 Kilometer wollten gestern bei einer dröhnenden Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometer in langen Stunden bewältigt werden – bis halb zehn Uhr geschlafen; um sechs Uhr morgens vom Anlegen in Barcelona geweckt, wo weitere Autos und Passagiere lautstark an Bord kamen. Immerhin: In weniger als fünf Stunden ging es weiter; wir sind einen längeren Aufenthalt im Hafen der Hauptstadt Kataloniens gewohnt.

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Ablegen in Genua

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Geparkt am Treffpunkt oberhalb Genuas: Fahrzeuge der Reisegruppe

Es geht nach Marokko. Zum dritten Mal. Zum zweiten Mal mit unserem mehr als 30 Jahre alten Unimog. Der dürfte mittlerweile H-Kennzeichen tragen, das Gutachten dafür liegt daheim. Bevor er die bekommt, wollen wir noch testen – von den Berliner Reise- und Fahrzeugtechnik-Spezialisten von eineweltreisen.org hat er einen zeitgemäßen Gas-Herd und Kältespeicher-Kühlschrank bekommen, vor allem aber einen neuen Motor.

Der alte Saugdiesel, mit dem wir uns im vergangenen Jahr in Marokko arg langsam den Atlas hochgequält hatten, wurde durch einen neuen ersetzt – der einen Turbo draufgeflanscht bekam. Der pustet ihm kräftig zu und lässt ihn so ruhiger und geschmeidiger arbeiten. Die Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h hat sich kaum verändert, wohl aber Anzugs- und Durchzugsverhalten.

Erste Probefahrten hat die Maschine anstandslos absolviert, auch den 500 Kilometer langen Transfer von Berlin ins heimische Rhein-Main-Gebiet. Nun aber geht es auf die erste längere Strecke – 900 ruhige Autobahn-Kilometer nach Genua. Auch die verläuft problemlos.

Unterwegs mit Eine Welt Reisen

Wir sind – wie im vergangenen Jahr zum nahezu gleichen Zeitpunkt – beim Fernreiseseminar von eineweltreisen.org dabei. Damals fuhren wir mit, um unseren Unimog im damaligen Zustand – kurz zuvor vom Vorbesitzer übernommen – unter den Live-Bedingungen einer strapaziösen Tour kennenzulernen. Nunmehr geht es um die zwischenzeitlich erfolgten Umbauten in der Wohnkabine und in puncto Antrieb.

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Way back home

Heimfahrt: Was zu erzählen bleibt, lässt sich in Bildern erzählen. Wozu betonen und ausführen, dass die Rückkehr immer ein eher trauriger Vorgang ist?

Zweieinhalb Tage auf der Fähre zwischen Tanger und Genua geben einem die Möglichkeit, Notizen nachzutragen und alle die Bücher zu lesen, die man bislang nicht einmal angefasst hat.

Bis in die Schweiz bleibt der Unimog hinter dem IFA L60, dann trennen sich bei einer Autobahn-Abzweigung die Wege von André & Holger und Beate & mir in Richtung Berlin und Frankfurt. Im Gepäck eine Gewissheit: Fahrzeug und Besatzung sind nach dem Fernreise-Seminar von Eine Welt Reisen solo-fernreisefähig. Wir können und wissen nicht alles, bei weitem nicht. Aber genug für eine Tour auf eigene Faust.