Archiv der Kategorie: Land

Shit happens – die erste Panne

Die erste Panne - am Führungsfahrzeug

Die erste Panne – am Führungsfahrzeug.

Im Hafen von Tanger Med gibt es das übliche Einreise- und Zollgezeter. Erfahrene Marokko-Fahrer wissen indes zu berichten, dass das heutzutage flott und einfach gegenüber früheren Zeiten über die orientalische Bühne geht. Am besten auf Gelassenheit umschalten, und alles passieren zu lassen. Man kann das einfach als Schauspiel wahrnehmen.

Einkaufen in Tetouan, erste Übernachtung auf einem Campingplatz in Chefchaouen. Wir nehmen an einem Fernreise- & Fahrtraining von EineWeltReisen teil; d.h. es geht nicht um Sightseeing, sondern um das Testen und Erproben von Mensch und Material unter Echtzeit-Bedingungen. Mit anderen Worten: Eigentlich sind wir für jede Panne dankbar, denn sie lässt uns die Bedingungen einer Fernreise jenseits von Asphaltstraßen und nach europäischen Maßstäben geregelten Verhältnissen erfahren.

Wir lernen unser Fahrzeug unter widrigen Bedingungen kennen, und uns selbst als einzelne Personen sowie als Team auch. So ist die ganze Reise als Belastungstest gedacht, um im Anschluss Rückschlüsse zu ziehen: Was muss am Material und was muss am Mensch (kommunikativ, mental, physisch) verbessert werden?

Die erste Panne kommt indes unerwartet früh. Das Führungsfahrzeug, ein IFA L60 Gelände-Lkw, baut keinen Luftdruck mehr auf – was sich ungemein negativ aufs Bremsen auswirkt. Wir fahren rechts ran – eigentlich noch auf einer Transfer-Passage in unser erstes Ziel- und Übungsgebiet und stehen irgendwo in der Nähe von Meknes in der marokkanischen Pampa. Weiterlesen

Zwei Tage beim 35. „Willy“

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Die Welt der Fernreisen ist noch neu für uns. Wir waren einmal mit unserem Land Rover in Andalusien und einmal mit ihm in Marokko. Da wir ohnehin zu einer weiteren Testfahrt auf Schwachstellen und mögliche Änderungen mit dem kürzlich erworbenen Unimog aufbrechen wollte, erschien uns der Besuch des Willy-Janssen-Treffens im nicht so fernen Bad Kreuznach genau richtig.

Das Willy-Janssen-Treffen (alle Infos dazu dort nachlesen) ist legendär und wurde heuer im 35. Jahr auf dem riesigen Gelände des Freizeitparks Kuhberg in Rheinland-Pfalz veranstaltet. Und riesig war auch die Anzahl der Fernreisemobile, überwiegend Lkw’s, die versammelt standen. Unser Unimog hat darunter keine schlechte Figur gemacht, stellten wir fest, und wusste auch Interesse zu erzeugen.

So ein Treffen geht natürlich mit viel gemütlichem Beisammensein und genussvoller Plauderei über eigene Erlebnisse einher, mit Tipps & Tricks, und der Möglichkeit, ein paar gebrauchte Ausrüstungsgegenstände an andere Reisende loszuwerden. Interessante Vorträge etwa zum Reisen im Iran und auf der Panamericana, sowie zur Offroad-Navigation gab es auch – und sie verfehlten nicht ihren Zweck, uns positiv zu motivieren. Weiterlesen

Die ersten Schritte mit „Turtletroll“

Unimog in Wünsdorf

Unimog – beim Offroad-Training im Bunkergelände Wünsdorf

Das Amphibium handelt von Reisen, dem Unterwegssein. Zu Land, zu Wasser, in der Luft.

Das wird vorwiegend mit einem Fahrzeug geschehen. Mit einem, das fast überall hinkommt. Und wenn es nicht mehr weiterkommt, nur ein Leopard 2 oder die Luftwaffe hilft. Das haben zumindest Bekannte von uns so formuliert.

Also: ein Unimog. Natürlich ist es kindisch, dem Ding einen Namen zu geben. Aber so ein Gefährt spricht eben das Kind im Mann (und in der Frau) an.

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Dass die Rose dir ein Beispiel gebe

Allrad-Lkws und Land Rover Defender

Unser kleiner Konvoi – zwei 4×4 Lkw und ein Land Rover Defender 90

Zurück von unserer Marokko-Tour vom 6.-28. April; eine besondere Herausforderung, die wir mit der Zähigkeit von  (Ex-)Triathleten gut zu überstehen wussten: Mehr als zwei Tage jeweils Hin- und Rückfahrt mit der Fähre, dann ging es in Tanger Med los – über Chefchaouen, Fes, Modelt, Imilchil in die Sahara-Ausläufer bei Zagora und über den Atlas zurück nach Marrakesch und schließlich wieder zum Fährhafen Tanger Med.

Dazwischen kalte Nächte und heiße Tage, Mensch und Material zermürbende Stein- & Schotterpisten, Sanddünen, gelegentliche Steinwürfe nach uns, Schlauchabriss und Ölverlust, Dünenspiele, Sonnenstich, Übelkeit, Erbrechen, Erkältung, Fieber, auf einer Etappe der Libya-Rallye (2014 Morocco Edition) gelandet und „get lost“ im Labyrinth der Souks und immer, immer ein Anleger-Bier nach Ankunft am Etappenziel. Ehefrau und Mitreisende Beate hat dazu ein Video aus ihren Fotos und Filmen zusammengeschnitten:

Wem es zu lange dauert, die 17-minütige Video-Zusammenfassung anzusehen, dem sei eine kleine Bildergalerie empfohlen…

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Vorbereitungen für Marokko-Tour

In rund zwei Wochen geht es endlich nach Marokko. Nach unserer Offroad-Tour nach Andalusien im vergangenen Jahr nun das Übersetzen auf den afrikanischen Kontinent!

Der Landy hat nunmehr den Ersatzreifen auf der Motorhaube, die Motorhaube ist gedämpft, Hohlräume versiegelt, und der Defender besitzt einen Überrollbügel. Worum es geht, vermittelt ein Zitat im Zitat:

Reisen muss ein Abenteuer sein. “Worauf es ankommt”, schrieb Robert Louis Stevenson in Reise mit dem Esel durch die Cevennen, “ist in Bewegung zu sein, die Notwendigkeiten und die Hindernisse unserer Existenz unmittelbarer zu spüren, dieses bequeme Federbett der Zivilisation zu verlassen und festzustellen, dass der Boden unter den Füßen aus Granit besteht und mit scharfen Kieseln bestreut ist.” Die Stolpersteine sind lebensnotwendig. Sie halten die Adrenalinpumpe in Gang.

Bruce Chatwin: Der Traum des Ruhelosen, S. 131

Diesmal sind wir aber nicht zu Fuß unterwegs, wie im israelischen Negev oder im Oman. Simplizität mit einem Offroader ist relativ und hat ihren Preis. Was nicht nur bedeutet, einen Schrauberkurs absolviert, ein paar Aufkleber beschafft und das Fahrzeug damit beklebt zu haben, sondern auch ein paar kostenträchtige Ersatzteile und Werkzeuge samt billigen Bundeswehr-Kisten, um all das zu verstauen, erworben zu haben:

Bundeswehr-Staukisten und Sandbleche, Stempel-Wagenheber und Air Jack, Ladeluftschläuche und Bremsbeläge, Wasserpumpe und diverse Filter, Kupplungs-Geber und Nehmerzylinder, Kompressor und Luftdruckprüfer m. Ablassventil, Flachriemen und Schlagschlüssel, CB-Handfunkgerät m. Außen-Antenne, und PMR-Walkie Talkies, Tomtom Marokko und Terrain-Straßenkarte. U.a.m.

Vor die Ankunft in Tanger hat das Schicksal eine dreitägige Anreise gesetzt. Einen Tag  auf der Autobahn nach Genua, dann zwei Tage auf der Fähre.

Offroad- & Outdoor-Trip: 4×4 Andalucia!

Eine Herausforderung der anderen Art: Zwei Tage Hin- und zwei Tage Rückfahrt im Land Rover 90 Defender Softtop – insgesamt fünfeinhalbtausend Kilometer im Lärm des Motors, der grobstolligen Reifen und der im Fahrtwind schlagenden Plane, um nach Andalusien zu fahren.

Dort gibt es die einzige Wüste Festlandseuropas – die Desierto de Tabernas, die viele (Ältere) aus diversen (Spaghetti- und Winnetou-)Western kennen. Außerdem die Sierras (wie die Sierra Nevada), also ein fantastisches Ambiente für Spielzeuge wie den Landy. Wir haben zwei Wochen in der Gegend zugebracht, zwischen Küste und Bergen, zwischen Meer und Wüste..