Namibia III/VI: Namibgrens – Rooiklip

In Sesriem geht’s nach Sossusvlei, außer Etoscha die Top-Destination für alle Namibia-Newbies. Außerdem kann man der/die/das Permit für den Namib-Naukluft-Park dort erwerben, und damit den Zugang zu den Campsites in Mirabib und Homeb. Und die sind very special. (Da waren wir schon mal…hier klicken)

Also war ein Stopover in Sesriem geplant, und dann nichts wie weiter an Solitaire vorbei ab in Richtung Gamkasberg. Da die Touristenschar derweil noch in und auf den legendären Sanddünen herumstolpert (da waren wir schon…hier klicken) oder prüft, ob der Apfelkuchen in Solitaire (da waren wir schon…hier klicken) soviel hält wie die Legende verspricht, hat man den jenseits des Spreetshoogte Passes (da waren wir schon…hier klicken) erst mal seine Ruhe.

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Namibia III/V: NamibRand Family Hideout

Der Weg ist das Ziel – dieser Spruch, zur Plattitüde verkommen, erweist sich als sinnträchtig, wenn man sich in Namibia vorwärts bewegt: „I will go anywhere, provided it be forward“, soll Afrikaforscher David Livingstone gesagt haben. Zwischen einzelnen Destinationen liegen viele, viele Kilometer auf mehr oder weniger guten Schotterpisten. Scheinbar nicht wenigen Reisenden gelten diese als zu überbrückende Notwendigkeiten, bevor man/frau zum nächsten Highlight bzw. Essen kommt. Einer der Gründe, warum wir beharrlich an der Warrior Diet festhalten, ist: Der ständige Zwang zum Essen fällt weg; sie gibt die Freiheit, sich vom Frühstück-Mittagessen-Abendmahl-Dikta(k)t zu lösen. Gottseidank, muss ich nicht ständig essen und die Welt nur als etwas wahrnehmen, wo es zum nächsten gedeckten Tisch geht.

So brettert die Touri-Fraktion, die vorwiegend mit weißen, gemieteten Hilux-Pickups samt Dachzelten unterwegs ist, an uns vorbei (mitunter alle Regeln des Gravelpad-Fahrens außer acht lassend), während wir mit maximal 60 bis 80 km/h den Weg das Ziel sein lassen. Es sind aktive Kilometer, Wahrnehmung und Betrachtung der umgebenden Landschaft in Bewegung. Turtle-Travel könnte man das Unterfangen auch nennen, passend zu unserem Logo der entspannten Schildkröte. So sitzen wir in unserem rollenden Ausguck und empfinden die Fahrt-Zeit als – Achtung, Achtsamkeit lässt grüßen – Da-Sein.

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Namibia III/IV: Kanaan Na’an Ku’se Desert Retreat

Es fällt schwer, von Landsberg wegzufahren, aber es muss ja immerweitergehen. Wir unterhalten uns noch mit der jungen Frau der Farm über die Lebens- und Arbeitsbedingungen vor Ort und die Konkurrenz der Brüder-Farmen untereinander… Und natürlich über Kriminalität (die es kaum gibt): Eine dieser tapferen Rund-um-die-Welt-Radler:innen wurde vor Jahren überfallen, aber der Täter war schnell gestellt. Was man leicht vergisst, ist, dass es in Gegenden wie dieser und ähnlichen nur sehr wenige Wege gibt – und von denen ist klar, wo sie hinführen oder herkommen.

Querfeldein kommt man zu Fuß (oder mit welchem Fahrzeug auch immer) nicht weit. Bzw. nicht schnell vorwärts. Man ist anhand der aufgewirbelten Sand-/Staubfahnen meilenweit wahrzunehmen. Für einen Räuber sind dies schlechte Bedingungen zum Entkommen; obendrein kennt jeder jeden und jede. Da fällt schnell auf, wer was ausgefressen haben könnte; auch, wer auf einmal ungewöhnlich viel Geld ausgibt oder mit neuen Besitztümern herumhantiert. Ergo: Kriminelle Attacken finden da statt, wo es – größere – Ansiedlungen gibt, in denen man untertauchen kann.

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Namibia III/III: Gästefarm Landsberg

“Plans are invitations for disappointment”, heißt es; und ja: Man macht Pläne, und dann disponiert man um. Pläne sind gut & wichtig, solange man sich von ihnen lösen kann, wenn sich die Umstände ändern. Für Reisen und Leben gilt das gleichermaßen. Letztlich geht es immer wieder um die Anpassung an die sich andauernd ändernden Bedingungen. Darwin lässt grüßen, Buddha auch. 

Wir disponieren um und geben der Gäste-Farm Landsberg den Vorrang gegenüber dem eigentlichen Plan. Der sah die „Kyk in die Pot“-Route (genauer: D727) und einen Besuch in Kolmanskop vor. Schnell sind wir auf der gepriesenen D707, die sich als sehr scenic, aber auch sehr corrugated erweist. Deswegen bin ich mehr damit beschäftigt, die Augen unmittelbar vors Fahrzeug zu richten, dann auf die nächsten zehn Meter, dann auf die nächsten hundert Meter und dann gen Horizont. Und wieder von vorne. 

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Namibia III/II: Vom Fish River Canyon nach Klein-Aus

Ai-Ais bleibt zurück, und wir fahren durch eine wüste (pun intended) Landschaft gen Hobas. Der “Ort” besteht aus nicht viel mehr als Unterkünften, Restaurant, Shop für die – zahlreichen – Besucher des Fish River Canyons (zweitgrößter/-längster der Welt) auf dessen östlicher Seite. Für Namibia-Newbies ein Muss, ähnlich wie Sossusvlei und Etosha. Ist auch von Windhoek mit dem Mietwagen recht leicht zu erreichen. 

Dort finden wir eine etwas schönere, aber kleinere (als in Ai-Ais) Campsite vor … aber ange- oder verbrannte Bäume sowie gelegentlich motivationslos herabfallende Äste lassen einen sich wundern. Und man sucht nun einen Stellplatz fürs Auto mit Blick auf diese Problematik …

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Namibia III/I: Von Stellenbosch nach Ai-Ais Hotsprings

Der Flug mit der Lufthansa ist kaum zu ertragen; die einstige deutsche Renommier-Fluggesellschaft ist allen Ernstes auf die Idee gekommen, dünnere Sitzpolster in der Economy-Klasse als „Gewinn an Beinfreiheit“ zu verkaufen. Glaubt da irgendwer in deren Marketing-Abteilung, dass das ihr die Kunden nicht irgendwann heimzahlen werden? D.h., eine andere Airline be-zahlen?

Nach den üblichen zwölf Stunden in der fliegenden Blechbüchse – hinter mir sitzt ein Dauerredner, der es bis 2 Uhr früh schafft, seine frisch kennengelernte Sitznachbarin (und nicht nur die) wach zu halten – empfängt uns ein freundlicher und gut aufgelegter Uber-Fahrer, der aus Zimbabwe stammt und die xenophoben Aktivisten der „Operation Dudula“ ( -> Deutsche Welle: Südafrikas massives Problem mit Ausländerfeindlichkeit) für „Loser“ hält, weil diese nicht willens oder fähig seien, ein eigenes kleines Geschäft auf die Beine zu stellen… Willkommen in Südafrika, wo sich die Spaltung der Gesellschaft nicht nur auf Weiß und Schwarz generell bezieht, sondern auch auf Weiß untereinander (britische vs. holländische Vorfahren) und Schwarz untereinander (in Südafrika Geborene vs. aus den Nachbarländern Stammende).

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