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Spitzkoppe & Omanduba: Geländerennen & Bushmen-Tour

Campsite in der Wildnis
Campsite in der Wildnis

Als schon nachmittags laute Klänge von Party-Musik herüberschallten, wurden wir misstrauisch. Als immer mehr Fahrzeuge heranrollten und sich auf den legendär weitläufigen Stellflächen unter Missachtung der nachbarschaftlichen Grenzen verteilten, waren wir beunruhigt: Im Januar noch hatten wir begeistert auf der kommunalen Campsite von Spitzkoppe übernachtet – jeder einzelne Stellplatz im Ausmaß eines ausgewachsenen Fußballfeldes, alle extra ausgewiesen und voneinander getrennt (siehe -> Das Brüllen der Seebären).

Und selbst wenn bei nachbarschaftlichen Fahrzeugen & Zelten die Vorräte an Bier & Wein gesellig abgebaut wurden, so waren doch die Toyotas & Land Rovers so weit voneinander entfernt, dass man kaum in seinem Stillebedürfnis beeinträchtigt wurde: Der Sundowner von einem Felsen mit einem Blick in schier unendliche Weite und Ferne ist dort etwas ganz Besonderes. 

Aber nunmehr DJ-Krawall inklusive sich überschlagender Ansagen und Besucher, die beim Kuschel-Camping alle Abstandsregeln missachten? Bei einem ausgewiesenen Highlight der Geburtstagstour nach Namibia? Wir waren einigermaßen angefressen, auch wenn… – ja, auch wenn uns die Lärmkulisse und die damit verbundene Stimmung, die vom kilometerweit entfernten Eingangsbereich herüberwehte, seltsam vertraut anmutete.

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Namib-Küste: Das Brüllen der See-Bären

Sonnenuntergang bei Spitzkoppe
Sonnenuntergang bei Spitzkoppe

Unsere Tagesetappenplanung bringt uns nach Walvis Bay. Unklar bleibt, warum wir dort ein Chalet anstelle einer Campsite gebucht haben. Aber wir genießen es durchaus auch mal, in einem Bett zu schlafen, dem passionierten Wasser-Minimalismus unterwegs eine Dusche entgegen zu setzen, eine richtige Küche nutzen zu können und die Ausrüstung platzintensiv auszubreiten und zu checken.

Im Laderaum des Hilux geht es pragmatisch zu: Er ist mit rüttel- & schüttelfesten Plastik-Kisten und -Kästen und einer robusten Kühlbox zugestellt; dazu gesellen sich unsere robusten, weitgehend wasser- und damit halbwegs sand- und staubfesten Rollkoffer bekannter Outdoor-Ausstatter. Nach und nach überzieht alles ein feiner weißlicher Staub-Film.

Die Lebensmittelkisten werden im SPAR-Markt gefüllt (gibt’s die SPAR-Kette in Deutschland eigentlich noch?) und Papiergeld am Bankautomaten getankt. Ein Spaziergang entlang des Hafens zum Lagoon Chalet & Camping zurück offenbart prächtige Villen örtlicher Millionäre mit enormen Glasfassaden, eine alte rheinische Holzkirche sowie mehr oder weniger gelungene Versuche, holländisch-deutsche Katen-Heimeligkeit friesischen Zuschnitts am hiesigen watt-artigen Gestade des afrikanisch-atlantischen Ozeans zu etablieren.

Für einen Besuch Swakopmunds reicht die Zeit nicht. Nach einigen Kilometern langweiliger Teerstraße hat uns die Gravel Road mit ihren Staub- und Sandfahnen wieder: Es geht erst einmal zur „Moonscape“ nahe Goanikotes. Auf den Schotterpisten gibt es meist mehrere Fahrspuren, je nachdem welche wie ausgefahren oder in bretthartes Wellblech ausgeartet ist, sucht man sich den scheinbar angenehmsten Weg. Das kann auch die Spur ganz rechts sein – wo einem jemand entgegenkommen könnte; was man im Flachen von Weitem sieht. Die Fahrer anderer Fahrzeuge denken sich das natürlich auch.

Eine namibisches Institut zur Förderung von Fremdenverkehr zum Aufbau kleiner lokaler Selbstständigkeiten – in Namibia gibt es außerhalb der Städte Arbeitsplätze eigentlich nur auf den zahllosen Farmen, die das Land wie ein Flickenteppich überziehen, und im Tourismus – hat 2004 den Dienst eingestellt, aber zuvor noch einigen Rest Camps auf die Beine geholfen. Viele davon sind mittlerweile wieder eingegangen. Nicht so das Rest Camp Spitzkoppe.

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