Keine freie Fahrt für freie Bürger in Island

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An Bord der “Norröna” der Smyril-Line nach Island: Kaffee, Sonne, Wind.

Den 2. und 3. August verbringen wir auf der Fähre der isländischen Smyril Line – kein Vergleich zu den spartanischen Marokko-Fähren der italienischen Grimaldi Line (die sind allerdings auch erheblich günstiger). Das Wetter ist nicht schlecht, Cafès, Bars und Restaurants an Bord angenehm und bequem. Im Gegensatz zum Trip von Genua nach Tanger allerdings muss man an Deck dick angezogen sein. Auch wenn es eine Sonne am Himmel gibt.

Reden, lesen, schreiben: Das Team von Tour-Organisator Eine Welt Reisen, Anne Stark und André Schwartz samt den Kindern Frieda und Elisa, mit ihrem IFA-Gelände-Lkw sind dabei, und zwei Frankfurterinnen mit einem nagelneuen Iveco.

Einen Zwischenstopp gibt es auf den Färöer-Inseln, die angeblich meist von düsteren Wolken und grauem Nebel eingehüllt sind – während in Island das Wetter sehr wendisch eingestellt ist. Solche Fährtage sind eigentlich nie langweilig – weil letztlich von Vor-Freude und Vor-Bereitung geprägt, und dem Treffen von Gleichgesinnten, die mit Mountain-Bikes, Enduros, Land Rovern, Unimogs etc. unterwegs sind. Freudige Spannung prägt die Stimmung.

Kein off-road beim Offroad-Fahren

Nach dem Ausschiffen heute morgen sind wir erst mal nach Egilsstadir gefahren, um Geld zu wechseln, zu tanken und einzukaufen. Denn man darf nur drei Kilogramm Essens-Vorräte mit sich führen, und auch nur maximal 200 Liter Sprit. Island ist nicht das Land der großen Freiheit – die Pistennutzung innerhalb wie außerhalb der Nationalparks ist streng reglementiert. Auch zu Ausweichmanövern bei entgegen kommenden Fahrzeugen darf man sie nicht verlassen. Tut man es doch, kann das teuer werden – oder bei der nächsten Einreise zu Schwierigkeiten führen. Und die Park Ranger lassen kaum mit sich reden.

Ebenso wenig kann man übernachten, wo man möchte – man muss offizielle Campsites aufsuchen (die freilich sehr einfach und ursprünglich sind, also gerade recht – damit bleiben all die, die meinen, ein Campingplatz müsse die Verlängerung ihres Heimes sein, auf der Strecke). Der Naturschutz genießt hohen Wert in Island, und da die empfindliche Fauna sich angesichts der kalten klimatischen Bedingungen von Bodenbeschädigungen durch Fahrzeugreifen etc. nur sehr langsam erholt, ist ein kreuz-und-quer-Laissez-faire, wie wir es in Marokko erlebt haben, nicht möglich.

IMG_0360 (2)Ein Gletscher zieht sich zurück: Jahrestafeln am Vatnajökull.

Unser kleiner Konvoi macht sich auf den Weg zum Berg Snaefell und zum Gletscher Vatnajökull – der größte Gletscher Europas, der – wie anhand der rostigen Hinweistafeln im Bild – sich immer weiter zurückzieht; und das in recht flottem Tempo (siehe vorstehendes Bild und nachstehende Galerie).

 

Abends stellen wir dann an unserer Campsite (diese liegen häufig wenige Kilometer entfernt von Attraktionspunkten) die Fahrzeuge zu einem Windschutz zusammen – es wird gegrillt und das obligatorische Anlegerbier getrunken.

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Grillabend im Windschutz der Fahrzeuge.

Die Sonne scheint, was nicht heißt, dass es warm ist – zumindest für unser Temperaturempfinden.