Keine Übernachtung in der Todra-Schlucht

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Es hat schon gewundert: Kaum Händler und Handwerker mit ihren Ständen voll von Stofftüchern und Schals, Schmuck und Scheußlichkeiten in der Todra-Schlucht… Und als wir am Ende unserer heutigen Tagesfahrt diese sehr bekannte und bereiste Sehenswürdigkeit erreichen, müssen wir feststellen, dass es nichts wird mit Dusche und Restaurant-Essen: Das Hotel mitten in der Schlucht ist Opfer eines Felssturzes geworden und geschlossen.

Daher kaum Reisebusse aus Marrakesch. Deswegen kaum Touristen. Darum kaum Händler.

Im Frühjahr 2014 (mit unserem Land Rover Defender) und Herbst 2014 (mit dem Unimog; siehe: Auf dem Weg zur Todra-Schlucht) haben wir die kleine Rückkehr in die Zivilisation zu schätzen gewusst, zumal der Fluss, der durch die Schlucht führt, ein so romantisches Rauschen von sich gibt…

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Wir müssen weiterfahren und kehren auf einem Campingplatz am Ortseingang von Tineghir, wenige Fahrminuten südlich der kilometerlangen Schlucht, ein. Wäsche und sich selbst mal richtig waschen – unter einem dünnen Rinnsal warmen Wassers. Ein schwächliches WiFi nutzen. Supersüßen marokkanischen Tee trinken und Gemüse-Tajine essen.

Und einen Vortrag von André und Holger zu fremden Ländern, fremden Sitten, fremden Gebräuchen, sowie Verhalten bei Konflikten und Kriminalität, Unfällen  und Überfällen zu hören. Wer etwa weiß, dass in manchen Ländern – Russland zum Beispiel – eine Erste Hilfe-Leistung bei einem Verkehrsunfall als Schuldeingeständnis gewertet wird? Und dass man deswegen besser die Finger davon lässt?

Beruhigend: Marokkanische Polizisten sind nicht (mehr) korrupt, überwachen sich gegenseitig auf Korrektheit und sind angewiesen, Touristen zu helfen.

Was bislang nicht notwendig ist: Wohin wir auch kommen, wird freundlich – so manches Mal auf deutsch – gegrüsst, gewunken, gelacht. Selbst wenn unser Konvoi aus sieben Gelände-Lkws in den Dörfern in den Bergen selbst bei langsamer Fahrt gewaltige Staubwolken erzeugt, Esel und Kühe erschreckt.