Archiv der Kategorie: Land

Pueblos Abandonados II: pasarelas y catredales

Bei unserer ersten Querfeldeinfahrt in den spanischen Pyrenäen kommt der Bitibulli gleich an seine Grenzen: Er verfĂĽgt zwar ĂĽber Allradantrieb, Seikel-Geländefahrwerk und Differentialsperre an der Hinterachse – aber nicht ĂĽber eine Gelände-Untersetzung. Dass die fehlt, merken wir frĂĽh an der stinkenden Kupplung. Und da wir mittlerweile viele Jahre mit verschiedenen Offroadern zwischen Island und SĂĽdafrika unterwegs sind, nehmen wir an, dass das nicht an fahrerischem Unvermögen liegt.

Wir übernachten nahe rotglühender Mohnfelder in einem Trockenflussbett nahe Benabarre. Tags darauf lenken wir auf Feldwegen nach Fet, wo uns alsbald ein Mann im grünen Pulli winkt. Er gehört wohl zu einem dieser Wiederbelebungsprojekte: Tatsächlich versuchen junge Menschen an manchen Orten, die alten Dörfer zu restaurieren; manchmal leben sie dort illegal.

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Pueblos Abandonados I: Die Felszähne von Finestres

Manchmal kommen die frĂĽheren Bewohner noch in ihr Dorf; das Dorf, das sie verlassen haben. Den Ort, den sie verlassen mussten. „Am meisten auf der Welt liebe ich meine Familie, aber auch Finestres, Land wie Leute“, schreibt Maria Patrocinio im Dezember 2017 auf einem Blatt, das laminiert an der zerstörten AuĂźenfassade der ehemaligen Kirche hängt, verbunden mit der Bitte, es hängen zu lassen und nicht kaputt zu machen.

Wir lieben auch MontfalcĂł…, Fet…, Blancafort…, Dörfer, die uns groĂźartige Erinnerungen bescheren,… ihre Häuser,… ihre Menschen,… sie alle grenzen an diesen schönen Fluss, den Noguera Ribagorzana. (…) Ich wĂĽnsche mir von allen – von hier wie von weiter her -, die kommen, um diese schöne Ecke zu sehen, dass sie sie genieĂźen und in Ehren halten.

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SĂĽdafrika IV/V: Karoo & Roggecloof

Kalahari und Karoo sind nicht dasselbe und auch nicht dasgleiche. Unabhängig von geografisch exakten Definitionen wĂĽrde ich sagen: Die Kalahari ist mehr Trocken- und Dornstrauchsavanne, die Karoo mehr HalbwĂĽste – wenn man nach Größe und Verteilung der Sträucher und anderen Gewächse geht. Wie schon zuvor dargelegt, stehen in der Kalahari mehr größere Sträucher und größere Bäume, in weiteren Abständen verteilt; während die Karoo ĂĽberwiegend durch shrub – relativ eng stehendem, zähem GebĂĽsch & GestrĂĽpp – gekennzeichnet ist.

Die Bilder dieser Seite zeigen also die typische Karoo-Vegetation. Auch nimmt der rote Sand, der Markenzeichen der Kalahari ist, immer mehr ab, und wechselt farblich zu khaki-beige-ocker. Geologische Zuschreibungen wie Schichtstufen, Tafel- & Schuttberge überlasse ich den Experten. Sich bei Fauna & Flora & Mineralien etc. gleichermaßen auszukennen, muss wohl aufs nächste Leben verschoben bleiben.

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SĂĽdafrika IV/IV: Kalahari – Erdmännchen am Zaun

Und dann bekamen wir in Mata-Mata Besuch von einem possierlichen kleinen Kerl – der sich in den Zaun wie an einen Bartresen hing… ein Erdmännchen, so lautet die Bezeichnung des Tieres im Deutschen, in SĂĽdafrika nennt man es auch Suricat. Der Afrikaans-Name lautet „Meerkat“, sie gehören aber nicht zur Primatengattung der Meerkatzen.

Wer mehr wissen will, ist etwa bei der Wikipedia unter dem Begriff „Erdmännchen“ gut aufgehoben. So viel sei verraten: Meerkats belegen den alten Selbstverteidigungs-Spruch „there is safety in numbers“ – gegen in ihre Bauten eindringende Schlangen setzen sich in Gruppen zur Wehr, und das mit Erfolg. Kein Wunder, da sie zu den Mangusten gehören – und die Spezialität ihrer größeren Vettern, etwa der Mungos, ist der Solo-Kampf gegen Giftschlangen.

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SĂĽdafrika IV/IV: Kalahari – Bäume & Pflanzen

Afrikas Akazien – speziell die typischen Schirmakazien und Kameldornbäume – prägen das Bild, sowohl der Landschaft wie der Lagerfeuer. Feuerholz fĂĽrs Braai kann man allerorten in BĂĽndeln erwerben – da es sich um ein Hartholz handelt, widersteht es hartnäckig den Flammen. Daher hilft man in SĂĽdafrika gerne mit der Feuerlanze aus der Gasflasche nach. Ăśberall ĂĽblich, keineswegs peinlich.

Solange die Bäume noch stehen, dienen sie vielen Tieren als Schattenspender in der Tageshitze – wie etwa den Springboks im vorstehenden Bild.

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SĂĽdafrika IV/IV: Kalahari – Camp- & Picnic-Sites

Eine sĂĽdafrikanische (oder gar namibische) Campsite entspricht nicht sehr einem deutschen Campingplatz. Sie liegen ĂĽberwiegend im Bush, manche verfĂĽgen ĂĽber Zäune, manche nicht. Generell sind sie (sehr) viel weitläufiger und häufig so rustic, dass es kaum ein Unterschied wäre, „wild“ zu campen. Sich zu fein fĂĽr einen Campingplatz zu sein, ist im sĂĽdlichen Afrika völlig fehl am Platze.

Mit Blick auf den Schutz der Natur ist es sogar angebracht, Campsites zu nutzen; denn angesichts der Hinterlassenschaften vieler nachlässiger, vermeintlicher Naturliebhaber ist es schon besser, wenn deren Abfälle – aller Art – und sie selbst an einem Ort gesammelt werden. Und zum Schutz der Menschen vor dem mitunter nicht ungefährlichen Wildlife wie fellow humans auch. Wer frei steht, ist auch vogelfrei fĂĽr Ăśberfälle – aller Art.

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