Cabrio-Tour Spanien I/III: Estepona & Marbella

Einige Kilometer die Mittelmeerküste hoch präsentiert sich Estepona hübsch und farbenfroh attraktiv für Touristen und dennoch – im September zumindest – recht ruhig und zurückhaltend. In der Nebensaison also erträglich. In den Wohnseitgassen hinter der Uferpromenade sogar weitgehend ohne Touristen. Herausgeputzt, aber fast natürlich; es scheinen hier tatsächlich einfach Menschen zu wohnen.

Aber windig heute. Und das Wasser ist bei 21 Grad… da sind kaum Leute im Meer. Abends essen wir auf einer Plaza mit Springbrunnen und einer lauten Männer-Gesellschaft aus Briten und Amis am Nebentisch. Und einem – spanischen – Ober aus Kassel, der fließend und akzentfrei deutsch spricht. Der meint, dass er nur seinem Bruder (oder Cousin?) in dessen Geschäft aushilft.

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Ganz anders dann Marbella, mehr noch Hochburg vor allem britischer trinkfreudiger Bürger: Wir durchfahren eine zugebaute Küste mit einer Abfüllstation nach der anderen. Unser boutique-chic-Design-Hotel versucht sich davon bunt abzuheben, liegt aber abseits im Gewerbegebiet gegenüber einem Getränke-Großhandel, der für den in den Kaschemmen nötigen Nachschub sorgt.

Allerdings: Die umliegenden Kfz-Werkstätten sind nachts ruhig, der Getränke-Großhandel nicht. Da fahren, blinken und hupen die Gabelstapler noch bis nach 23 Uhr und dieseln die umparkenden Limo-Laster… und das stylisches Kuve-Hotel hat obendrein eine helle LED-Leiste, die über unser Fenster führt. Also: entweder frische Luft oder Lärm. Oder Ohropax.

Ausblick vom Hotel Kuve

Tagsüber erwarten uns fette Zombietätowierte, dazwischen überraschend spanische Elegrazien. Wusste nicht, dass Marbella voll in britischer Proll-Hand ist (liegt das an der Nähe zu Gibraltar? Wo doch die Briten irgendwann aufgewacht sind und gemerkt haben, dass sie mit dem Brexit für einen Alptraum gestimmt haben…). Louis-Vuitton-Schwarzafrikaner dazwischen, dazu der typische selbsternannte Parkwächter am Sztand auf Abzocke.

Später runter zum Strand, in eines der nahen Restaurants in einer schmalen Gasse, wo nicht so viel Rummel ist wie im Zentrum. Una paella de mariscos am Rande der Laufstrecke! Jedenfalls wird da abends nicht nur flaniert, sondern auch nicht wenig gejoggt. Ständig kommt also jemand eng am Teller vorbeigeschwitzt…

Der postcenale Spaziergang durch den Ort führt durch Rummel, mehr Rummel und noch mehr Rummel. Ok, now you know / ahora lo se sabe. Marbella samt Kuve brauchen wir wohl nicht mehr. Egal, ob stylish.

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