Leuchtturm am Cabo Sao Vicente.
Wir sind am Ende.
Am Ende der Welt, also dort, wo einen ein Unimog hintragen kann!
Zumindest der Welt von Christoph Kolumbus zu seinen Zeiten. Sagres mit dem Leuchtturm am Cabo Sao Vicente ist der südwestlichste Zipfel Europas – ab dann kam nur Atlantik, die Azoren, und dann… Amerika.
Damit waren wir nach dem galizischen Cap Finisterre am oberen, nordwestlichen Zipfel Iberiens gelegen (nach spanischem, früherem Verständnis das Ende der Welt), sowie oberhalb des 66. Breitengrades im Norden wie unterhalb des 66. Breitengrades im Süden gewesen. Also zumindest mit eurozentrischem Blick an allen Enden der Welt.
Ende der Welt: Hinterm Horizont geht’s weiter…
Sagres gilt auch als Surferhochburg, und ich hatte gedacht, dass es in dem Ort eine Silvesterparty geben müsste… wenn es sie gegeben hat, war sie nicht laut genug, um von uns gehört zu werden. Wir standen auf dem Parkplatz vor der Festung von Sagres, um uns herum eine Menge anderer (Plastik-)Wohnmobile – aber auch bei denen herrschte Ruhe. Wenn wir aus dem Fenster ins Zwielicht sahen, kamen wir uns vor wie auf dem Friedhof der Wohnmobile.
Immerhin war das Feuerwerk, das von einem Hotelkomplex aus abgeschossen wurde, was her und hielt lange an. Vielleicht wurde dort rauschend gefeiert.
Übernachtungsplatz am Praia de Ingrina.
Am Neujahrstag sind wir dann an den wenige Kilometer entfernten Praia de Ingrina umgezogen, und haben dort einen abgelegen Stellplatz inmitten von Felsen, tosender Brandung und Ausblick auf die Felsküsten rings umher gefunden. Und sind fast alleine.
Praia de Ingrina, Algarve, Portugal from Oliver Bechmann on Vimeo.
Heute sind wir – trotz vielversprechendem Sonnenaufgang – bei graubedecktem Himmel, aber angenehmen 18-19 Grad sowie stürmischem Wind (5-6 Beaufort, 60-72 km/h) zu einer Wanderung entlang der Brandung und den Klippen ausgezogen. Zwischendurch begann es zu regnen.
Und haben ansonsten einen faulen, gemütlichen Tag im Unimog gepflegt.