Archiv der Kategorie: Wasser

Zweier-Kayak statt zweier Paddleboards

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Willkommen an Bord, Pakboats Puffin Saranac!

Stand-up Paddleboards sind toll, ungemein lässig, hawaiianisch eben – aber taugen doch nicht recht für Ausflüge auf Flüsse und Seen, an denen man auf Reisen vorbeikommt. Besonders, wenn’s kälter ist.

Kayaks schon.

Nun bietet der Unimog zwar einiges an Stauraum, aber der wird von vielerlei Material in Anspruch genommen. Ein Festrumpf-Kayak kommt nicht in Frage, d.h. aufs Dach des Unimogs – der ist ohnehin 3,60 Meter hoch; da passt kein Kayak mehr drauf. Der ist auch 2,30 Meter breit, also wird auch keins an den Seiten befestigt…

Packmaß und Aufbauzeit entscheidend

Also ein Faltboot musste her. Wir haben die Globeboot am Langener Waldsee besucht und die vorhandenen von Nortik und anderen Herstellern getestet. Für das Saranac (ein Zweier-Kayak von www.pakboats.com, das aber auch als Einer gepaddelt werden kann) haben wir uns entschieden, weil es auf das geringste Packmaß (passt in eine große Sporttasche) und die geringste Aufbauzeit (15 Minuten) kommt.

Wenn man primär mit einem Fernreisemobil unterwegs ist, darf man nicht zu lange überlegen, ob ein Aufbau sich lohnt oder nicht. Bei anderen Faltkayaks wird der Zusammenbau schon mal auf eine halbe Stunde taxiert…

Heute haben wir es getestet; und tatsächlich gibt es keine IKEA-Story vom Aufbau zu erzählen. Der erste Zusammenbau im heimischen Wohnzimmer war flugs bewerkstelligt, das Auseinandernehmen auch. Dann haben wir das Kayak in den Land Rover geworfen und hatten an diesem verregneten Tag das Glück in einer relativ sonnigen Phase einen Testlauf auf Main und Kinzig bei Hanau zu absolvieren.

Saranac als immer-dabei-Allround-Beiboot

Wir sind sehr zufrieden. Natürlich ist das Saranac kein Seekayak, aber für Tagestouren in jedem Fall geeignet; eventuell auch für längere Ausflüge. Aber es ist eben ein Kayak, das man immer dabei haben kann und das ermöglicht, Flüsse und Seen, an denen man vorbeikommt, zu erkunden.

Dementsprechend haben wir jetzt zwar aufblasbare, hochwertige CruisAir Paddleboards von JP Australia zu verkaufen. Hat jemand Interesse?

Flussdurchfahrt: Von Biegungen und Kräuseln

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Im mittleren Atlas widmete sich unsere Reisegruppe dem nächsten Seminarbaustein des “Fernreiseseminars unter reellen Bedingungen”: der Flussdurchfahrt. Unsere Guides Holger und André von eineweltreisen.org halfen uns erst einmal mit etwas Theorie, die Thematik grundsätzlich zu verstehen.

In der Ausrüstung sollten demnach ein paar Wat- oder wenigstens Badehosen, ggfls. hohe Gummistiefel, nicht fehlen – den Fluss vor der Durchfahrt persönlich ob der Tiefe zu prüfen, ist ein Muss. Hilfreich dabei ein langer Stock, auch möglich: Zollstock oder (Teleskop-)Wanderstock. Hilfreich ebenso, sich dabei mit einem Seil zu sichern – wer also über Kletterkenntnisse und –equipment verfügt, ist deutlich im Vorteil.

– (Was vielleicht das Overland-Reisen so faszinierend außer der Begegnung mit fernen Regionen und Kulturen macht, ist die Vielzahl an Fähigkeiten und Fertigkeiten, die man sich aneignet: Fahr- und Fahrzeugtechnik, Sprachen, Klettern, Wandern, Schwimmen, Laufen, Bushcraft & Survival…) –

Wat-Tiefe allein ist nicht alles

Holger erklärte uns, was bei Flussdurchfahrten fahrzeugtechnisch zu beachten ist – wie groß die Wat-Tiefe des eigenen Fahrzeugs ist, ob beispielsweise die Luftansaugung höhergelegt und wie die Achs-  und Tankentlüftungen geschlossen werden können –  und dass Flussdurchfahrten langsam und ohne eine große Bugwelle zu erzeugen vonstatten gehen sollten. Im Film sieht das gut aus, in Wirklichkeit wird ein schnell drehender Kühlerventilator zur Fräsmaschine, wenn der Aufprall aufs Wasser ihn gen Kühler treibt…

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Anlegen in Tanger, ab nach Chefchaouen

 

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Detail eines Restaurants in Chefchaouen.

Wir kommen abends in Chefchaouen, der “blauen Stadt” an. Viele Häuser sind blau gestrichen, daher der Name.

Kaum angekommen, brechen wir schon zum Abendessen auf, gegen 19 Uhr wird es dunkel. Das Essen entspricht dem, was Vegetarier wie wir in den nächsten beiden zweieinhalb Wochen ständig zu uns nehmen werden, wenn wir nicht selbst kochen: Couscous mit Gemüse oder Tajine mit Gemüse, letzteres meist ziemlich weich gekocht. Marokko ist nicht unbedingt ein Land für Leute, die Pflanzenkost pur bevorzugen.

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Auf See

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Mitglieder der Reisegruppe an Bord der Fähre nach Marokko.

An Bord ist eine isolierte Campingdecke von Vorteil, denn man verbringt viel Zeit auf Deck mit reden, kennenlernen der anderen Teilnehmer, fachsimpeln, lesen, in der Sonne liegen. Also das, was die meisten Europäer unter den Passagieren tun.

Ebenso wichtig ist, seine Nahrung – am besten in einer Kühlbox – mitzubringen. Das Essen im Bord-Restaurant ist genauso teuer wie schlecht; wenn man ein bisschen auf seine Euros achten muss, lohnt es sich, seine Verpflegung für zweieinhalb Tage einzukaufen und mit in die Kabine zu nehmen. Picknick an Deck in der Sonne macht jedenfalls viel Spaß und ist kostengünstig.

Erster Teil der Einreiseprozedur – an Bord

Wir haben nach den Strapazen der Anreise – 900 Kilometer wollten gestern bei einer dröhnenden Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometer in langen Stunden bewältigt werden – bis halb zehn Uhr geschlafen; um sechs Uhr morgens vom Anlegen in Barcelona geweckt, wo weitere Autos und Passagiere lautstark an Bord kamen. Immerhin: In weniger als fünf Stunden ging es weiter; wir sind einen längeren Aufenthalt im Hafen der Hauptstadt Kataloniens gewohnt.

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Ablegen in Genua

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Geparkt am Treffpunkt oberhalb Genuas: Fahrzeuge der Reisegruppe

Es geht nach Marokko. Zum dritten Mal. Zum zweiten Mal mit unserem mehr als 30 Jahre alten Unimog. Der dürfte mittlerweile H-Kennzeichen tragen, das Gutachten dafür liegt daheim. Bevor er die bekommt, wollen wir noch testen – von den Berliner Reise- und Fahrzeugtechnik-Spezialisten von eineweltreisen.org hat er einen zeitgemäßen Gas-Herd und Kältespeicher-Kühlschrank bekommen, vor allem aber einen neuen Motor.

Der alte Saugdiesel, mit dem wir uns im vergangenen Jahr in Marokko arg langsam den Atlas hochgequält hatten, wurde durch einen neuen ersetzt – der einen Turbo draufgeflanscht bekam. Der pustet ihm kräftig zu und lässt ihn so ruhiger und geschmeidiger arbeiten. Die Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h hat sich kaum verändert, wohl aber Anzugs- und Durchzugsverhalten.

Erste Probefahrten hat die Maschine anstandslos absolviert, auch den 500 Kilometer langen Transfer von Berlin ins heimische Rhein-Main-Gebiet. Nun aber geht es auf die erste längere Strecke – 900 ruhige Autobahn-Kilometer nach Genua. Auch die verläuft problemlos.

Unterwegs mit Eine Welt Reisen

Wir sind – wie im vergangenen Jahr zum nahezu gleichen Zeitpunkt – beim Fernreiseseminar von eineweltreisen.org dabei. Damals fuhren wir mit, um unseren Unimog im damaligen Zustand – kurz zuvor vom Vorbesitzer übernommen – unter den Live-Bedingungen einer strapaziösen Tour kennenzulernen. Nunmehr geht es um die zwischenzeitlich erfolgten Umbauten in der Wohnkabine und in puncto Antrieb.

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Rückreise rund um Kap Hoorn

Sturmvogel im Begleitflug

Deception Island liegt schon weitab achtern. Die unvermeidliche Rückfahrt steht an: Wir können ausschlafen, kein 6.30 Uhr Weckruf. Auch kein Frühstück und Mittagessen, dafür ab 10 Uhr Brunch. An Bord eines Schiffes fühle ich mich immer wohl.

Wir erleben an Bord der „MS Expedition“ jetzt das, was uns auf dem Hinweg erspart blieb: raue See. Nichts wirklich Schweres oder gar Stürmisches, sondern eher das an und für sich in dieser Gegend Übliche. Tatsächlich kommt bei schaukeliger Fährt gar die Sonne durch. Wir scheinen abermals vom Glück begünstigt; so können wir noch viel Zeit auf Deck verbringen. Jede Minute zählt, solange wir noch in der Antarktis sind – diese verlassen wir nach Überqueren er imaginären Linie der antarktischen Konvergenz bei 50 Grad südlicher Breite.

„Ambassadors of Antarctica“

Das Schiff stampft und rollt, Scopolamin-Pflaster sind heiß begehrt. Vormittags wird eine weitere Folge der BBC-Serie „Frozen Planet“ gezeigt, die sich mit dem Herbst im ewigen Eis beschäftigt (www.bbc.co.uk/frozenplanet). Außerdem stehen drei „Lectures“ an: Über den Antarktis-Pionier Ernest Shackleton, den Klimawandel und die ersten Frauen in der Antarktis.

Die „Lectures“ sind von seriöser wissenschaftlicher Qualität. Es wird ein ernsthafter Versuch unternommen, die Touristen zu Botschaftern („Ambassadors“) zum Wohle der Antarktis zu machen. Die Reiseteilnehmer erfahren im Lauf der beiden Rückfahrt-Tage in der Drake Passage viel über historische, geologische, klimatologische und biologische Aspekte der Antarktis. Wohl kaum einer wird von Bord gehen, der nicht die Antarktis als eine einmalige, schützenswerte Sphäre sieht, die besser unberührt bleibt.

MS Expediton vor Kap Hoorn

Am zweiten Tage nähern wir uns allmählich dem südamerikanischen Festland. Das berühmt-berüchtigte Kap Hoorn liegt in dieser stürmischen Weltgegend: Zahllose Schiffe liegen hier auf dem Meeresgrund, zahllose Seeleute verloren ihr Leben. Laut Wikipedia:

Schätzungen zufolge wurde die See vor Kap Hoorn mehr als 800 Schiffen und mehr als 10.000 Menschen zum Verhängnis und zum größten Schiffsfriedhof der Welt.

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