bookmark_borderKrav Maga in Israel: „So you may walk in peace“

Eyal Yanilov und Björn Karlsson beim Training nahe der Bergfestung Masada.

Die israelische Selbstverteidigung Krav Maga wurde fürs Militär entwickelt – und bleibt auch in ihrer zivilen Variante eng mit der Armee verknüpft

„Push-Ups!“ Also runter, auf den blauen Weichboden, Rumpf gestreckt, Arme angewinkelt: „Achat, schatjim, schalosch…“ Eins, zwei, drei Liegestütze … mittendrin ein Schatten von links, der zum Tritt ausholt: Deckung hoch, gerade rechtzeitig noch, ein Schlag knallt gegen den Arm. Jetzt aufspringen, Deckung weiter hoch, mit der Rechten eine Gerade zum Hals des Gegners, gleichzeitig ein Tritt zwischen seine Beine: Vorwärtsdruck entwickeln! Noch ein Kick vor die Brust. Eine Kombination von Gerade und Haken – abgestoppt – zum Kopf. Kniestoß mit aller Kraft gegen das rote Schutzpolster vorm Unterleib des Angreifers: Lars, ein kräftiger, untersetzter Schwede, knallt mit dem Rücken gegen die Wand. „Good!“ schreit der israelische Nahkampf-Instruktor, und: „Again!“

Schweiß rinnt die Stirn herab, die Lunge saugt Luft. Die Kontrahenten trennen sich, das Ganze von vorne. Lars im schwarzen Krav Maga-T-Shirt fängt an Liegestütze zu pumpen, sein Partner ist angewiesen, ihn währenddessen unvermittelt zu attackieren. Von vorne, von der Seite, von hinten. Mit Schlägen oder Tritten. „Think Krav Maga!“ hat Gabi, der Instruktor, immer wieder gesagt, und das soll heißen: Sei immer bereit, in jeder Moment, in jeder Situation. Erwarte das Unerwartete. Tue das Unerwartete. Zögere nicht, sei aggressiv, wenn Du angegriffen wirst. Verlasse dich auf niemanden. Kämpfe bis zum Schluss.

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bookmark_border»Weniger essen, billiger einkaufen«, lautet die Devise

Auf Hochhausdächern leben zahllose Hongkonger

Lee Man-ko ist einer von denen, die es geschafft haben – auf das Dach eines neunstöckigen Wohnhauses im Bezirk Yaumatei. Der 52jährige lächelt schüchtern, ein kleiner Mann mit faltigem Gesicht, schiefen Zähnen und nicht zu bändigendem Haarschopf. Vor 25 Jahren hat ihn der schiere Hunger aus dem chinesischen Weizhao getrieben. Alleine vier Tage marschierte er durch die Berge Guangdongs, drei Stunden lang schwamm er durchs haiverseuchte Meer, bis seine Hände Hongkonger Land berührten.

Damit war er aufgenommen ins Wunderland, denn die bis 1980 geltende »touchbase«-Politik nach bestem britischen Sportsgeist garantierte jedem, der durchkam, den Aufenthalt. Jahr für Jahr kletterten so die Einwandererzahlen. 200.000 kamen schließlich 1979 ins Land, und damit hatten die Briten vom Fairplay die Nase voll. Seither nimmt Hongkong pro Tag 150 Festlandschinesen, die bei den chinesischen Behörden einen entsprechenden Antrag gestellt und mit einem Bestechungsgeld vorangetrieben haben, auf.

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