Landy im Death Wobble

Serpentinenpfad bei Beaverlac

Auf dem Weg von der Beaverlac Campsite gen Süden fängt die Lenkung des Landys zu rütteln an, und eine Weile kann ich mir erfolgreich einreden, dass ich mir das nur einbilde. So was passiert immer wieder; gerade, wenn man alleine ist und niemand anderes dabei, der als Gegencheck dient. Sind das nur meine übersensiblen Sinne oder stimmt tatsächlich was nicht?

Zuvor schon hatte ich den Eindruck, dass die Lenkung verzögert reagiert; dass Nr. 5 zwar letztlich dahin fährt, wohin er soll, aber dies … hm… unwillig tut. Und dass das nix mit dem üblichen Lenkungsspiel zu tun hat. Aber dann geht diese Unwilligkeit in ein Rattern und Rumpeln über, die nicht mehr als Einbildung abzutun ist.

Dangerous Death Wobble

Ich halte an einer Tankstelle mit angeschlossenem Reifendienst in Portierville – Glück im Unglück: Hier wird geholfen und festgestellt, dass sich die Bolzen der Spurstange gelockert haben… da haben wir ihn also: den gefürchteten Death Wobble.

„This could have been dangerous“, meint der Werkstattchef, und ich denke an die Bergabfahrt mit den engen Serpentinen, die ich gerade hinter mir habe. Also wie war das jetzt mit „“übersensibel“? Den richtigen Riecher gehabt, oder?

Probleme mit Problemprognosen

Man sollte sich freuen darüber, andererseits: Wenn alle Problemprognosen unterwegs sich als irrtümlich erweisen, fährt man letztlich entspannter… Wenn alle Problemprognosen sich als zutreffend erweisen, mag man sich über die im Laufe vieler tausend Gelände-Kilometer erworbene Kompetenz freuen, andererseits kann das dahin ausarten, in jedem ungewöhnlichen Geräusch ein aufkommendes Problem zu hören…

Schrauben und Bolzen können sich beim Gerüttel auf Schotter- und Wellblechpisten lockern und lösen, klar doch – also gehört zukünftig zu den daily routines bei Abfahrt die Kontrolle entsprechend sensibler Punkte.

Aussteiger der anderen Art

Der Landy schnurrt dahin, uns zieht es in Richtung Tulbaugh, wo ich das Zeltdach von Nr. 5 auf der Campsite der Fraaigelegen Olive & Wine Farm aufschlagen will. Venishree und Jürgen Mayer haben dort ein Aussteigerleben der anderen Art vor einigen Jahren begonnen – beide aus den Büroetagen der Business World kommend, starteten sie ein neues, jungfräuliches Leben als Produzenten von edlen Olivenölen und Wein.

Da mussten einige Lern-Schritte gegangen werden. Von denen erzähle ich im nächsten Beitrag.