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Zeitraubender Reise-Alltag

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Grünimog auf Campingplatz in Leonidio

Das Tropfen des Getriebeöls aus der Manschette am Schubrohr des Grünimogs erweist sich morgens als vernachlässigbare Größe. Es bereitet dennoch Sorgen, indes: Die Mückenplage während der Nacht war ernster zu nehmen. Nach einer weiteren Nacht mit kaum Schlaf kommt ein Mittel der Wildnispädagogik zum Einsatz.

Räuchern. Das so genannte smudging ist ein Ritual des Reinigens von bösen Geistern und dem Staub der Landstraße – und wir haben es auf dieser Tour bislang sträflich vernachlässigt. Vielleicht ist das der Grund für die Natur-Attacke?

Salbei & Beifuss vs. Moskitos

Salbei und Beifuß dienten schon bei indianischen Völkern dem (Aus-)Räuchern, und so entzünden wir die Kräuter in einer handtellergroßen Muschel, die zu diesem Zweck im Outdoor-Rucksack lagert. Die Schale mit dem glimmenden Kraut und den Rauchschwaden wird über Kopf und Körper, dann in alle Ecken und Winkel, Schubladen und Schapps des Wohnkoffers geführt.

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Costa Vicentina: von Klippen und Stränden

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„Bridge over troubled water“

Genug der Städte! Nach Santiago de Compostela, Ourense, Porto und Lissabon nun raus dahin, wo wir wirklich hinwollen als frisch gebackene Wildnispädagogen & Coyote Mentoren – in die Natur!

Von Lissabon ging es über Setubal gen Santiago do Cacem, vorbei an der an sich beeindruckenden Lagune von Santo André – zu schlecht das Wetter, um sie genießen zu können, und zu groß die Hoffnung, es könne mit jedem Kilometer weiter südlich besser werden.

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An der Ilha do Pessegueiro

Südlich der Vasco-da-Gama-Stadt Sines wollten wir einen Platz finden – angeregt von anderen Dauer-Reisenden und/oder Digitalen Nomaden, die über sich, ihre Fahrzeuge und ihre Standorte via Instagram, Facebook oder eigenen Blogs verhalten Auskunft geben. Denn es gibt eine Art “Kodex”, nicht die GPS-Koordinaten schöner Stellplätze bekannt zu geben – zu häufig kommt es vor, dass alsbald Horden von Weißware-Wohnmobilen mit Spießbürgern aller Länder am Steuer und Satellitenschüsseln auf dem Dach einfallen und die bunten, lockeren Menschen in umgebauten farbenfrohen Bussen, Lkws und auch Unimogs vertreiben.

Man ist also angehalten, mit vagen Angaben auszukommen, anhand von Satellitenbildern u.ä. vor Ort zu navigieren und eben selbst zu entdecken und zu erforschen, welcher Weg wo hinführt und ob an dessen Ende eine Überraschung lauert… kann eine Enttäuschung sein oder die Umkehr, weil man zu hoch, zu breit für den Weg ist; oder Glück zu haben und allein an einem wundervollen Strand zu stehen.

Uns verschlug es schließlich am 5. Januar nach der Ilha do Pessegueiro, nahe einer alten Seefestung und einem einsamen, nahezu leeren Strand-Restaurant, in dem wir abends darauf einen superben Meeresfrüchte-Eintopf genießen sollten. Geschützt im Rücken von Felsen und dem Kastell, mitten in den alten Laufgängen , gingen wir vor Anker. Unimog-Schnauze und Blick gen Meer zu gerichtet.

Dort blieben wir einfach. Man kann auch ziemlich viel damit zu tun haben, nichts weiter zu tun zu haben. Bzw. nichts weiter zu tun als im Hier & Jetzt und den Elementen zu sein.

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Beate mit „Paratrooper“-MTB

Aber ganz ohne Aktivität geht’s nicht – immerhin hatten wir unsere erst kürzlich erworbenen Klapp-Mountainbikes an Bord, die wir zum ersten Mal on tour dabei hatten und die einer Erprobungsfahrt harrten. Die hatte es dann in sich! Rund 32 Kilometer hin und zurück nach Vila Nova de Milfontes, und das in den Dünen, im Gestrüpp, selbstverständlich immer gegen den Wind… Da wurden die Beine schwer. Passagen im tiefen Sand mussten wir schieben.

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