Zum dritten Mal auf der Allradmesse

Grünimog mit Wandbild-Markise

Das Wandbild des Krav Maga Centers Frankfurt als Markise am Grünimog


Einmal mehr im Fernsehen – zuletzt waren wir ja in einem französischen Spartensender zum Weinbau zu sehen gewesen (siehe Beitrag Weinprobe fürs französische Fernsehen). Tatsächlich muss es heißen: „einmal mehr gefilmt„, denn die tschechische Crew von turas.tv, die uns besucht hat, produziert (Video-)Filme für dieses E-Magazin rund um Camping-, 4×4- und Outdoor-Aktivitäten.

Wie so häufig, fungierte unser Grünimog als Kontaktbühne: Leute bleiben stehen, manche nähern sich und ein Gespräch beginnt – und dreht sich natürlich meist um unser 37 Jahre altes Fahrzeug aus Bundeswehr-Beständen; wo wir damit waren, was wir damit vorhaben, ob wir darin wohnen u.ä. So auch im Falle der netten tschechischen Interviewerin, die uns auf der wohl weltgrößten Offroad-Messe, der Abenteuer & Allrad in Bad Kissingen bat, ihr doch ein paar Sätze zu unseren Plänen und Perspektiven in die Kamera zu sprechen.

Nomadenleben statt Eigenheimidylle

Sie selbst, meinte sie, müsse noch rund zwei Jahre warten, bis sie auf große Fahrt gehen könne – so lange müsse sie sich noch ihren Kindern widmen. Aber sie begeistert sich für Leute, die das modernen Nomadenleben der Eigenheimidylle vorziehen. Wir erzählten von unseren Fahrten nach Portugal, Marokko und Island, und bestätigten der Dame: Bei all dem geht es ums Reisen, gewiss. Aber mehr noch: um Freiheit.

Vergangenen Mittwoch waren wir auf der „Abenteuer & Allrad“ eingetroffen, hatten mit Müh‘ und Not noch einen Stellplatz für unser sechs Meter langes Fahrzeug nahe der Saale gefunden – und das obwohl der Veranstalter jedes Jahr aufs Neue inständig darum bittet, nicht vor Mittwoch Nachmittag anzureisen. Die ersten Fahrzeuge werden sich wohl schon dienstags auf der Camp Area eingerichtet haben – wer jedenfalls am donnerstäglichen Feiertag eintraf, hatte nur bei einem kleineren Fahrzeug noch eine Chance, sich irgendwo dazwischen zu quetschen.

Da wir bereits am Freitag Nachmittag wieder abreisen mussten, waren wir bis zuletzt unsicher, ob wir nicht zugeparkt werden würden. Wobei anzumerken ist, dass das alles in sehr freundlicher Weise geschieht: Da lassen Leute einfach ihre Fahrzeugschlüssel zurück, damit man ihr im Wege stehendes Vehikel beiseite fahren kann.

Besuche bei Bekannten

Auf der Allrad-Messe geht es um Geländefahrzeuge jedweder Größe und Ausstattung, Reisen in jeden Winkel der Erde, sowie Ausrüstung jedweder Größe und Funktion. Beate und ich haben ja Outdoormesser selbst bei Schmiedeglut handwerklich hergestellt, und natürlich haben wir unsere Bekannten auf deren Stand besucht; ebenso unsere Freunde von Eine Welt Reisen, die unseren Grünimog umgebaut haben und mit denen wir auf Reisen in Marokko und Island gewesen waren.

Aber man trifft auf Messen und Treffen dieser Art immer spannende Leute und führt interessante Gespräche, besonders natürlich zu: Plänen & Perspektiven. Ob man sich als Urlauber sieht oder als Dauer-Reisender. Wie letztere ihr Non-stop-Touring finanzieren. Welche Hindernisse beim Abschied aus der normalen Existenz auftauchten. Wie man es als Briefzusteller schafft, 250 Länder der Erde zu bereisen.

Mittwoch Abend richteten wir uns ein, ein einfaches Essen am Lagerfeuer kann da nicht ausbleiben. Zuvor absolvierten wir eine kleine indianisch-schamanische Räucherzeremonie mit Danksagung, wie wir sie beim Wurzeltrapp in der Wildnispädagogik-Ausbildung gelernt haben. Dabei geht es sozusagen darum, anzukommen und sich vom Staub der Straße zeremoniell zu reinigen. Früher haben wir das mit einem Anleger-Bier vollzogen, wie es bei Seglern nach glücklicher Hafenankunft praktiziert wird.

Im Krav Maga Center Frankfurt/Rhein-Main ziert ein Großbild des Frankfurter Künstlers Jan Pohl eine Wand; davon haben wir anläßlich des von uns veranstalteten Sea-Air-Land-Camps eine Transparent anfertigen lassen – das haben wir kurzerhand als Markise zweckentfremdet (wie man an oben stehendem Bild sehen kann).

Messe-Käufe: Schleifstein und Schlauch

Den Donnerstag verbrachten wir auf der eigentlichen Messe – dabei geht es meist ums Erwerben von kleineren Ausrüstungs- und Ausstattungsteilen und dem Anschauen von Wohnkabinen und den Lösungen der diversen Anbieter. Weniger um etwas um- oder ausbauen zu lassen als vielmehr um Ideen zu gewinnen.

Bei Schmiedeglut habe ich ein Messerschleif-Werkzeug erstanden, bei Eine Welt Reisen über Probleme mit dem Ladebooster und der Motortemperatur gesprochen, bei Drecatec über einen Tank-Umbau und deren Kabinen-Konzept, bei einem Klamotten-Stand absolut minimalistische Skinners-Barfußschuhe erworben, und bei „FeuerWear“ einen früheren Feuerwehr-Schlauch als Hosengürtel.

Charme der Camp Area

Den Freitag haben wir dann der Camp Area, und den dort stehenden Fahrzeugen der Messe-Besucher gewidmet. Die Camp Area ist so etwas wie die private, nicht-kommerzielle Messe-in-der-Messe, und nicht wenige meinen: der eigentlich interessantere Teil. Und dort wird man nicht umsatz-orientiert beraten – jeder steht gerne zu Auskünften bereit, so wie wir auch.

Das macht den Charme der Camp Area aus. Und wir haben dort die Unimog-Reisenden Franz und Moni und deren Hund Jones getroffen, mit denen wir einmal in Marokko auf Tour waren… Beim Aufbruch mussten wir durch ein paar Engstellen manövrieren. Ein wenig traurig sind wir heimgefahren, denn wir wären gerne noch bis zum Sonntag geblieben. Aber im Krav Maga Center stehen noch Kurse und Seminare an, die wir halten müssen.